Donnerstag, 5. Dezember 2013

Moord un Dootslag

Dat gifft dor so’n poor Bökerschriever, de en nejet Book rutgeven wüllt, so mit allerhand kriminelle Geschichten. Un of ik ok een wüss, so mit Moord un Dootslag, hefft se frågt. Nee, nee, sülk Ideen heff ik mi al lang afwennt. Ik bün en ollen Mann, en ganz liedsåm un sachtmödigen Opa, tominnst to miene Grootkinner. Man de Upgåv weer je dull!

Also liekers, nu is de Geschicht fardig

  • mit Blootschann
  • Eh-Breken
  • Brodermoord

un en halven Hart-Infarkt.

So wiet, so schöön. Man nu kümmt de Håken: Ik heff de Såk as ,Ik-Verteller‘ schreven. Dat heet, ik heff allens in Gedanken dörchleevt. Nu heff ik en förchterlich slecht Geweten! Jede Nacht drööm ik, ik sitt in U-Haft, un mien Afkåt kümmt nich. Un nülich nameddags park ik an en Landstråt, höör Musik un drüssel so’n beten, as Polizei anhölt un frågt, wat mit mi los weer. Un ik verjåg mi un bölk los: „Dat weer Notwehr, dat weer Notwehr!“

Do weer wat los!

Nee, nee, nix mehr mit ,Ik-Verteller‘. Nu lever uur-olle Dööntjes, as Grootvadder noch achter den Ploog ran sluur un Grootmudder de Bettlakens mit de Hand ruffel.

Sonntag, 3. November 2013

Sünndag up Platt mit Koffie un Koken - tweemål

Sonntag, 8.12.13, 16:00
Wasserturm Lüneburg, Bei der Ratsmühle 19, 21335 Lüneburg

Hayo Schütte: Plattdüütsche Geschichten & Swing op de Deel: Swing mit Swung op Platt

Hayo Schütte ist gebürtiger Ostfriese, lebt nun aber schon viele Jahre - und das sehr gern - im Wendland. Er war Fremdsprachenlehrer am Gymnasium, und seit seiner Pensionierung beschäftigt er sich am liebsten mit Platt in seinen vielen Varianten. Drei Bücher mit plattdeutschen Geschichten hat er bisher veröffentlicht, seine erste Novelle wird bald folgen. Er arbeitet im plattdeutschen Arbeitskreis am Hamburger Institut für Lehrerfortbildung mit, mit dem er unter anderem die Grimmschen Märchen ins Plattdeutsche übersetzt hat.

Mit seinen Geschichten beweist er, dass Plattdeutsch keineswegs nur etwas für nostalgische Beschreibungen der ‚guten alten Zeit’ oder lustige Döntjes ist, sondern ernstzunehmende literarische Qualität haben kann. Dabei kommt der hintersinnige Humor keineswegs zu kurz. Es muss angemerkt werden, dass nicht alle seine Erzählungen völlig mit der Wahrheit übereinstimmen.


Foto: Bernd Hellwage
Dass Plattdeutsch nicht altmodisch sein muss, zeigt auch das Quartett Swing op de Deel. Die vier munteren Musiker präsentieren Swing-Standards, von Hayo Schütte eigens für sie ins Plattdeutsche gebracht.
Die Sängerin Rika Tjakea beherrscht mit viel Charme und Ausdruckskraft sowohl die sanften als auch die kräftigen Töne, Andreas Hansen spielt eine mitreissende Jazzgitarre, Jens Balzereit sorgt als gewiefter alter Hase am Kontrabass für den nötigen Drive, während der erfahrene Schlagzeuger Thomas Laukat mit Akkuratesse und Spielwitz (und mancher Albernheit) das solide rhythmische Fundament beisteuert.

Sonntag, 15.12.13, 15:00
Villa Rübe, In den Wiesen 2,
29575 Eddelstorf

Hayo Schütte - Lesung & Andreas Hansen Trio - Swingin' the Blues

Foto: Bernd Hellwage
,De Keerls‘ können‘s auch allein: zu dritt widmen sie sich als Andreas Hansen Trio vor allem dem Blues und Swing sowie Eigenkompositionen ihres Bandleaders. Der Gitarrist und Sänger Andreas Hansen ging einen weiten musikalischen Weg über Blues, Soul, Gospel, Reggae und afrikanische Musik, um beim Jazz seine neue/alte musikalische Heimat zu finden. All diese Stilrichtungen haben in den vergangenen 20 Jahren Spuren hinterlassen und finden sich nicht nur als Zitate in seinem abwechslungsreichen Gitarrenspiel wieder.
Bassist Jens Balzereit ist in der Region als erfahrener Kontrabassist bekannt und mit seiner Form- und Intonationssicherheit der Rückhalt der Formation. Percussionist Thomas Laukat besticht durch rhythmische Sicherheit, Originalität, Witz und Spielfreude.
 
Das wichtigste für alle drei: das Publikum soll genießen und sich amüsieren. Spielwitz, Spaß, Melodie und Dynamik sind wichtiger als die Präsentation komplizierter Jazz-Skalen. Der wippende Fuß siegt!


Achter’t Kap (Haiku)

Achter’t Kap Afgrund
Man hoou! Wat mooi is dat hier
Bleuht noch de Blömen

Kiek jem an un rüük
Kunn sien dat s’ di bold afhålt
Sinnig Fööt vörut

Letzten Wien in’t Glas
Någeten doot s’ di nich mehr
Drink dat mit Verstand
Hayo Schütte

ut Hest du al mål in en Vågelnest seten?

Freitag, 21. September 2012

Cacherien in'n Harvst

Wenn du ut dat Kökenfinster kickst, sühst du den groten Walnöötboom, knallvull mit Frücht, un du sühst ok den groten Mast mit dat Störkennest, man dat is gottsleider al wedder lerrig. Woso dat? De groten Vagels sünd vör ein poor Weken losflagen, sünd up Tuur un fleegt na ehr Winterquarteer, sünd seker bold wedder twüschen Elefanten un anner Deerten langbeent to steltern.
Is man schaad! Man wi hefft de gode Utsicht, dat se tokamen Johr torüch kamt un baven vun't Dack rünner klappert. Ik meen, denn is uns Welt wedder in de Reeg.

De oll Katt un dat Babykattenphoto

Wi seten up de Betonstopen vör de Kökendööör, elk mit en lütt Schöttel vull Schok­lådenies up de Kneen. „Vertell vun diene Katten, Opa“, sä Tjark. Ik sä: „Och, ik heff gottsleider keen egen. Åver Besöökskatten, veer Stück, dree junge un de uur-uur-uur-olle Muusch-Muusch. Dor ünnen sitt se fåken un snåtert mit mi.“ „Un du freust di jümmers, wenn se kåmt, wat?“ „Mehrsttiets jå“, sä ik. „Åver nich, wenn dat Striet gifft. Ik mag dat nich lieden, dat de Oll rinlöppt un sük in den Dreihstohl vör den Feernseher inräkelt. Se finnt miene Geschichten nich goot un meent ok, se kunn veel beter vörlesen. Un inbildsch is se! Un stuur!“ „Nana!“ sä mien Grootsöhn. „Kann ik mi gor nich vörstellen.“ „Schall ik mål wat vertellen?“ „Jå, anners kann een sowat je nich glöven!“

„Weets du, körtens heff ik mål en Kattenbild ut dat Internet rünnerlådt, en ganz nüüdlich Kattenkind. Tjarki, egenlich wull ik di dat tostüern. Na, ik güng in de Köök un wull en Beker Koffi drinken. Do weren de Katten jüüst buten, harren mi höört un füngen an to jaulen, se weren an’t verdösten. Ik geev jem glieks wat ut den Melkkarton, güng up de Trapp sit­ten, hier, weetst du, un keek jem to. Se weren bold satt, streeken üm miene Schöh un snurren, dat heet de dree Jüngern. Bloots de Oll seet afsiets un nörgel: ‚Dat wurr åver ok Tiet’, sä se. Ik heff extrå nich henhöört. ‚Hier’, sä ik, ‚kiekt mål düss lütt Kattenbaby an. Is dat nich söört?’ ‚Jå!’ repen de jungen Katten. ‚Mit dat muchen wi geern spelen. Woneem wåhnt dat wull? Kannst du dat mål mitbringen?’

Do reet oll Muusch-Muusch mi dat Bild ut de Hand, hööl dat ganz dicht vör de Ogen un schreeg: ‚Dat bün jå ik! Dat bün ik jå as Kind! O, wat smuck!’ Se rönn weg, leep up dree Been nå de Schüün un hööl mit de rechte Vöörpoot dat Bild hooch. Wat fuchtig ik wurr! Ik güng achteran, un ik reep: ‚Wannehr geihst du endlich mit mi nå den Optiker! Du bruukst en Brill! Du bruukst endlich en Brill!’“ „Dat weer je man nett vun di“, sä Tjark, „Åver se hett seker keen Geld för en Brill?“ Ik heff en beten överleggt. „Och, dat harr ik spendeert“, sä ik.


„De Katt weer ganz nå båven klattert, seet up en Balk, ünner en Lock in’t Dack, wo en Tegel fehlen dee, un hööl dor in’t Licht dat Bild ganz dicht vör de Ogen. Un stief­weg weer se an’t Krieschen: ‚Wat nüüüdlich! Wat nüüüdlich! Dat bün ik jå as Kind!
„Wat hest du do dåhn, Opa?“ fröög lütt Jung. „Nix“, sä ik. „Dat Bild leet se dor bå­ven. Se keem eerst åvends to’t Melkdrinken, nöhm ok wat vun dat Dröögfoder, wat leider Gotts so stinken deit. Un vun en Brill wull se wedder nix höörn. Åver vergnöögt weer se, lach de ganze Tiet vör sük hen.“

Tjark seet nådenkern dor. „Du, Opa“, sä de Jung, „is dien Geschicht wohr?“ Do sä ik: „Hm, hm, wenn du mi so direkt frågen deist... Åver angåhn kunn sowat je wull, wat?“

ut Dree Kinner un en Peerd